Der Weg

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Donnerstag, 29. Dezember 2016

Weihnachten

Das ist meine erstes Weihnachten in den Tropen. 
In religiöser Hinsicht ist Kerala gemischt. Hindus  stellen mit 55 Prozent (Volkszählung 2011) der Bevölkerung zwar die Bevölkerungsmehrheit, ihr Anteil ist aber deutlich niedriger als im landesweiten Durchschnitt, wo er etwa 80 Prozent beträgt. Der Anteil von Muslimen ist 27 Prozent) und Christen  (18 Prozent) liegt dabei deutlich über den gesamt indischen Durchschnitt (14 Prozent bzw. 2 Prozent). Die verschiedenen Glaubensrichtungen sind bereits seit vielen Jahrhunderten in Kerala vertreten und existieren weitgehend friedlich nebeneinander.

Aus diesem Grund findet sich auch hier im Straßenbild Weihnachten wieder. Man sieht auf der Straße und an Häusern Krippen und auch Weihnachtsbäume aufgestellt. Die Bäume sind meistens aus Kunststoff mit weißer Watte überzogen oder sonst aus weißen Plastik. Die Krippen sehen wirklich aus wie in Bethlehem, zumindest stell ich mir das so vor.
Dort war ja auch keine Schnee………


Die Häuser sind bunt mit Lichterketten beleuchtet. Allerdings weiß ich schon vom Vorjahr das diese Beleuchtung hier nicht die Weihnachtsbeleuchtung ist sondern das dies Beleuchtung hier immer so ist. 


Rund um den 24.12. ziehen Bubenhorden mit Trommeln und als Weihnachtsmänner verkleidet durch die Straßen. Sie spielen und tanzen wild vor den Lokalen oder auch drinnen und dann sammeln sie Spenden für ihre Darbietungen. Ein kleines Einkommen für Kinder. 

Mein Vater hat erzählt das er das auch gemacht hat am unschuldigen Kindertag 828.Dezember). Er ist mit seinen Brüdern und einem Tannenzweig von Haus zu Haus gezogen und hat dabei die Erwachsenen geschlagen und gute Wünsche für das neue Jahr ausgesprochen in Reimform:  
Frisch und g’sund, frisch und g’sund
long lebm und g’sund bleibm
nix klunzn und nix klogn
bis i wieda kum schlogn!“


Über all auf der Welt die selben Bedürfnissen. 

Spenden kann man hier sowieso dauernd, es gibt immer wo aufgehalten Hände, falls sie noch dran sind am Körper. Es gibt hier wirklich viele behinderte (Blinde, Hand- und Fußlose Menschen die betteln. Man gibt ganz selbstverständlich seinen Obolus in die Bettelschale. Bettler gehören hier nicht nur zu  Weihnachten zum Straßenbild. 

Diese Stranddorf ist hier hauptsächlich touristische und jetzt ist Hauptsaison. Nicht nur Westener sind hier sondern auch viele Inder aus der gehoben Bildungsschicht. 

Ansonsten ist hier auch am 24./25./26. Dezember Business as usual. Der Gast will bedient werden und die Kasse muss klingeln, die Saison ist kurz hier. 


Ich frage mich was mit den vielen Fischen passiert die nach soeinen Abend überbleiben? 
Oft ist es mehr als 3/4… und das jeden Abend nicht nur zur Weihnachtszeit. 





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